Himmelfahrt Christi

40 Tage nach Ostern feiern die Christen immer an einem Donnerstag die Himmelfahrt Christi. Diese Zeitspanne orientiert sich am biblischen Zeugnis, in dem es nach Lukas heißt :"Den Aposteln erwies er sich nach seinem Leiden auch durch viele Beweise als lebendig, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete." (Aposelgeschichte 1,3).

Die 40 Tage nach Ostern bilden zum einen ein Pendant zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern, zum anderen hat die Zahl 40 in der Bibel eine besondere Bedeutung: Moses weilte 40 Tage auf dem Berge Sinai und Jesus wurde 40 Tage in der Bibel auf die Probe gestellt.

Die Erhöhung Chrisi betont einen besonderen Aspekt der österlichen Aufestehung und der Geistsendung. Deshalb ist die Feier der Himmelfahrt in den ersten Jahrhunderten mit dem Pfingstfest verbunden gewesen und erst seit dem vierten Jahrhundert ein eigener Feiertag. Die Aufnahme in den Himmel wird in der Apostelgeschichte 1,9 sehr bildreich beschrieben: " Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen."

Allerdings ist die Himmelfahrt nicht wörtlich gemeint, sondern die Wolke steht in der alttestamentalichen Tradition für die Gegenwart Gottes. Die Kirchen sprechen heute von der Erhöhung Christi, um deutlich zu machen, dass Jesus an der Herrlichkeit Gottes teil hat, dass er Gott gleich geworden ist. Mit der Redensart "in den Himmel kommen" ist kein konkreter physischer Raum gemeint, sondern die Nähe zu Gott. Um den Himmelfahrtstag haben sich einige Bräuche wie z.B. das Verlöschen der in der Osternacht entzündeten Osterkerze, das Hinaufziehen einer Christusstatue zur Decke der Kirche und der Verzehr von Geflügel (fliegendem Tier) entwickelt.

Halt an, wo läufst du hin?

Der Himmel ist in dir!

Suchst du ihn anderswo,

du fehlst ihn für und für.

Angelus Silesius

Palmsonntag - Tag der Gegensätze

Der Palmsonntag ist der Sonntag vor Ostern, der letzte der Passionszeit. Der Palmzweig, als Zeichen für Frieden, ist das bestimmende Symbol des Sonntags vor der Karwoche. Ihm verdankt das Fest auch seinen Namen. Der Palmsonntag steht in der Spannung der sich ankündigenden Leidensgeschichte in der Karwoche und der frohen Botschaft der Aufersteung.

An diesem Tag gedenken Christen auf der ganzen Welt der triumphalen Ankunft Jesu in Jerusalem. Auf dem Rücken eines Esels ist der Sohn Gottes in die Stadt eingezogen. Die Menschen begrüßen ihn begeistert und schwenken ihm zu Ehren Palmzweige, die ein Zeichen für die Königswürde darstellen. Noch heute verehren die Christen Jesus daher an diesem Tag als König.

Der Palmsonntag ist jedoch auch untrennbar mit der Karwoche und damit mit dem Leiden und Sterben des Herrn verbunden.

Bereits seit dem 8. Jahrhundert ist der Brauch der Prozession am Palmsonntag bekannt. Besonders in ländlichen Gebieten wandern Menschen mit einem Zweig durch den Ort zur Kirche, wo die Zweige vom Priester geweiht werden. Da in Deutschland keine Palmen wachsen, werden hier für gewöhnlich Äste der Saalweide, des Buschbaums oder des Wachholders genommen. In südlichen Länder nutzn die Menschen vor allem die Zweige des Olivenbaumes zur Pflege dieses Brauchs.

Nach der Messe am Palmsonntag nehmen die Menschen die Zweige mit nach Hause, wo sie für gewöhnlich hinter das Kruzifix gsteckt werden. Hier sollen sie vor allem positive Effekte für den Schutz des Hauses habe.

Viele Symbole und die Feier aller Feiern

Kar-und Ostertage

In der Karwoche feiern die Christen den Kern ihres Glaubens; es ist der Höhe-und Mittelpunkt christlicher Liturgie. Höhepunkte sind die "Drei Österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn". Die Liturgie dieser Woche enthält eine Vielfalt von Symbolen. Am Beginn der Karwoche steht der Palmsonntag: An diesem Tag erinnern sich Christen an den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem. Schon dieser Tag bringt die Polarität der "Heiligen Woche" zum Ausdruck: das jubelnde "Hosianna"der Juden und das verurteilende "Kreuzige ihn!" am Karfreitag.

In den Kirchen wird dies verdeutlicht durch das Verlesen der Leidensgeschichte, aber auch durch den Brauch, an diesem Tag Zweige zu segnen. Die Christen feiern Christus als König - deutlich auch durch die Purpurfarbe der Messgewänder. Als "Zeichen des Sieges und des Lebens" nehmen die Gläubigen am Ende der Palmprozession Baumzweige mit nach Hause.

Verlöschende Kerzen

Am Montag, Dienstag und Mittwoch werden in den Gottesdiensten die alttestamentlichen Gottesknechtlieder vorgetragen. Dies sind prophetische Voraussagen des Leidens Jesu.

Ein besonderes Zeichen am Gründonnerstag ist die Fußwaschung: Der Priester/Diakon wäscht in Anlehnung an das Evangelium einigen Gottesdienstteilnehmern die Füße. Im Judentum war dies Sklavenarbeit. Die Fußwaschun in der Liturgie ist eine Aufforderung für die Christen, ebenfalls einander zu dienen. Dieser "Dienstcharakter" gilt auch für die Eucharistie, deren Einsetzung ls Sakrament die Katholiken am Gründonnertag Feier.

Nachtwachen

Nach dem Gottesdienst wird der Atar abgedeckt und jeder Schmuck entfernt. Die Kreuze sind verhüllt. Das soll die Trauer verdeutlichen und einstimmen in den Karfreitag. Die Christen denken daran, dass Jesus nach dem Abendmahl am Ölberg betete und um die Entscheidung rang, sich zu opfern. In den Kirchen werden so bis 24 Uhr Nachtwachen vor dem in den Leib Christi verwandelten Brot gehalten. Am Morgen des Karfreitag wird in vielen Gemeinden der Kreuzweg gebetet.

Todesstunde Christi

Um 15 Uhr,dem Zeitpunkt der überlieferten Todesstunde Christi, treffen sich die Christen dann in den Kirchen zum Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu. Dabei hören sie die Leidensgeschichte, beten für die Anliegen der Kirche und der Menschheit. Besonders verehrt wird dabei das Kreuz. Ein verhülltes Kreuz wird in die Kirche getragen und dann enthüllt. Dadurch soll den Gläubigen wieder neu das LeidenCristi bewusst werden. Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe.

Kirchen vom Kerzenschein erleuchtet

In der folgenden Nacht feiern die Katholiken schließlich die Auferweckung Christi von den Toten. Nach kirchlichen Verständnis ist es "die Feier aller Feiern". Zu Beginn versammeln sich die Gläubigen um ein Feuer, das gesegnet wird. An diesem Feuer wird die Osterkerze entzündet. Anschließend wird sie in die dunkle Kirche getragen; an dem Licht zünden die Gottesdienstteilnehmer ihre Kerzen an. Dann singt der Priester oder ein Diakon das "Exsultet", das feierliche Osterlob. Imponierend gestaltet ist in vielen Gemeinden das Anstimmen der Orgel und der Glocken, die seit Gründonnerstag nicht mehr erklingen durften. Erstmalig seit Aschermittwoch wird das "Halleluja" gesungen.

Erneuerung des Taufversprechens

Ein weiterer Höhepunkt der Liturgie ist eine Taufe oder die gemeinsame Erneuerung des Taufversprechens. In der Taufe wird durch den liturgischen Brauch des Untertauchens deutlich: Die Christen sind mit Christus begraben und auferstanden.

Weil Ostern das größte Fest der Christenheit ist, hat es einen eigenen Festkreis: Die Osterzeit dauert 50 Tage und endet an Pfingsten. Diese Wochen spiegeln die große Freude der Kirche über die Auferstehung wieder: Die Christen glauben nämlich, dass Jesus durch seinen Tod den Tod vernichtet hat und seine Auferstehung das Leben ermöglicht.

Aschermittwoch "Am Aschermittwoch ist alles vorbei"

"Am Aschermittwoch ist alles vorbei.", so heißt es in einem bekannten Karnevalslied. Der Tag, an dem das närrische Treiben vorbei ist, markiert zugleich den Beginn der christlichen Bußzeit. Diese österliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet mit der Karwoche. Sie umfasst 40 Tage und soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus in der Wüste verbracht hat.

Der Name leitet sich von einer Tradition der alten Kirche her: Damals zogen sich Büßende zu Beginn der Fastenzeit ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut. Die Tradition der Aschebestreuung ist seit demm 11. Jahrhundert auf die ganze Gemeinde übergegangen und gehört bis heute zur Liturgie der katholischen Aschermittwochs-Gottesdiensten. Der Priester/Diakon besprengt die Asche, die aus verbrannten Palmenzweigen des Vorjahres gewonnen wurde, mit Weihwasser und zeichnet den Christinnen und Christen ein Aschekreuz auf die Stirn. Dazu spricht der Geistliche die Worte:"Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst" oder "Bekehrt Euch und glaubt an das Evangelium".

Die Asche erinnert zum einen an die Vergänglichkeit des menschen und symbolisiert zum anderen, dass Altes vergehen muss, damit Neues entstehen kann. Mit dem Aschekreuz auf der Stirn zeigen Christen, dass sie bereit sind zu Buße und Umkehr. Sie bekennen sich gleichzeitig dazu, dass für Christen das Kreuz und der Tod nicht das Ende sind, sondern der Anfang eines ewigen Lebens bei Gott. Die Symbolik des Aschermittwochs hat auch Eingang in unseren Alltag gefunden. So leiten sich bekannte Redensarten wie "in Sack und Asche" oder "Asche auf mein Haupt" von der Tradition des Aschermittwochs ab.

Früher war für die gesamte Fastenzeit mit nur einer täglichen Mahlzeit ein strenges Fasten vorgesehen, mittlerweile gilt dieses nur noch für den Aschermittwoch und Karfreitag. Allerdings gibt es heute viele Formen des Fastens und des Verzichtens: Neben dem Verzicht auf Alkohol, übermäßiges Essen und Konsumgüter gibt es Initiativen, wie SMS Fasten oder Autofasten.


Aschermittwoch

Luise Hensel (1798 - 1876)

"Staub bist du und kehrst zum Staube,

Denk o Mensch, an deinen Tod!"

Wohl, dies weiß ich, doch mein Glaube

Sieht ein ew`ges Morgenroth.

Sieht ein Land, wo Friedenspalmen

Um des Siegers Scheitel wehn,

Wo umrauscht von ihren Psalmen

Wir der Engel Chöre sehn.

Wo Maria, die Getreue,

Ihr geliebtes Kind uns zeigt,

Wo die Sehnsucht und die Reue

Nun ihr selig Ziel erreicht.

Wo der Vater mit dem Sohne

und dem heil`gen Geist zugleich

Thront auf einem ew`gen Throne,

Unaussprechlich herrlich reich.

Wo wir Den, der je gewesen,

Schaue, wie Er ewig war.

O, dort wird mein Herz genesen!

O, dort wird mein Auge klar!

Gebet:

Herr, unser Gott, wir wollen als Malteser den Weg der Versöhnung gehen.

Wir bitten dich,

sei du selber die Brücke, die uns zum anderen trägt.

So gehen wir den Weg der Versöhnung:

wenn unser Glaube Hand und Fuß bekommt,

wenn unsere Liebe auf andere übergeht,

wenn unsere Bereitschaft zum Mitteilen geweckt wird.

Wir Malteser gehen den Weg der Versöhnung,

wenn unsere eingefrorene Liebe auftaut.