Braunschweig (mhd). Brennende Ruinen und gewaltige Explosionen – was aussah wie ein Kriegsgebiet, war einmal ein Chemiebetrieb bei Braunschweig-Rautheim. Dort war am Dienstag, 16. April 2024, ein Großfeuer ausgebrochen. Dass die Feuerwehr am Ende die Oberhand behielt, war auch der Drohnengruppe der Braunschweiger Malteser zu verdanken. Die versorgten die Brandbekämpfer mit buchstäblich brandheißen Informationen und fingen dabei spektakuläre Bilder ein.
Ein solcher Einsatz kommt Gottlob nicht alle Tage vor: Es soll nach Medienberichten eine Verpuffung gewesen sein, die zu dem verheerenden Großbrand in einer Aerosol-Fabrik führte. Mehrere Explosionen folgten, zwei Feuerwehrleute und drei Polizisten wurden verletzt, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete. Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage. Erst am Mittwoch hatte die Feuerwehr, die mit rund 200 Männern und Frauen vor Ort war, den Brand unter Kontrolle. Doch erst nach drei Tagen, am Freitagnachmittag, übergab die Feuerwehr die Einsatzstelle an die Polizei. „Dieses Feuer war bislang das größte und mit Abstand gefährlichste was es in Brauschweig gab!,“ kommentierte die Braunschweiger Feuerwehr auf „Instagram“ und dankte allen Einsatzkräften für ihren „überdurchschnittlichen“ Einsatz.
Damit dürfen sich auch die Braunschweiger Malteser gemeint fühlen, die mit 41 Einsatzkräften vor Ort waren: Nach der Alarmierung am 16. April um 12.53 Uhr eilten sie mit zahlreichen Fahrzeugen zum Brandort, darunter Einsatzleitwagen, Mannschaftstransportwagen und zwei Feldküchen. 24 Stunden lang verpflegten sie gemeinsam mit der Feuerwehr bis zu 500 Einsatzkräfte und sorgten für Abend- und Morgenverpflegung. Auch die Führungsgruppe für die Gesamtkoordination der Verpflegung wurde von den Maltesern gestellt, darüber hinaus eine Sanitätsgruppe in Bereitschaft.
Das Highlight des Einsatzes allerdings dürften zwei Malteser-Drohne gewesen sein – und das im wörtlichen Sinne: Hoch über dem Betriebsgelänge verfolgten sie den Brandverlauf, entdeckten versteckte Glutnester und gaben den Einsatzkräften am Boden damit wichtige Hinweise für die Brandbekämpfung. Fünf Drohnenpiloten seien im Einsatz gewesen, erzählte Karl Kumlehn, Leiter der Drohnengruppe, später der „Braunschweiger Zeitung“. Zehn zusätzliche Helfer kümmerten sich um den Austausch und das Laden der Akkus und die Auswertung des teilweise spektakulären Bildmaterials, auf dem auch einige Explosionen zu sehen waren. Gesteuert wurde der Drohneneinsatz von einem VW-Bus der Malteser mit Allradantrieb und eingebauten Monitoren.
Beendet war der Einsatz der Malteser erst am Mittwoch, 17. April, um 16 Uhr – nach rund 27 Stunden, die den Braunschweiger Maltesern noch lange in Erinnerung bleiben dürften.